Tempura


Tempura
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Küchenrichtung Japanische Küche
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Basis Teig
Was ist Tempura?
Die traditionelle japanische Küche kennt drei Hauptarten der Zubereitung. Dazu zählen das hier sehr bekannte Sushi, das würzige Teriyaki, und immer öfter ist auch das sogenannte Tempura auf den Speisekarten der fernöstlichen Restaurants zu finden. Tempura meint das Ausbacken von diversen Zutaten in Kokos- oder Sonnenblumenfett und überzieht die Köstlichkeiten mit einer krossen Schicht. Die Art der Tempura Zubereitung ist aber gar nicht so exotisch, wie man denken könnte. Sie stammt nämlich aus Europa, aus Portugal, um genau zu sein, und wurde im 16. Jahrhundert von jesuitischen Missionaren nach Japan gebracht. „ad tempora quadragesimae“, so hießen die Fastentage Mittwoch, Freitag und Sonntag der Christen, an denen kein Fleisch gegessen werden durfte – auch im alten Japan. Da den Jesuiten die fremde, vegetarische Kost nicht munden wollte, wurden diverse Zutaten einfach in Teig getaucht und schwimmend im Fett gebraten – das war die Geburtsstunde des Tempura. Übernommen wurde dies von den Japanern zunächst mit kleinen Gemüse- oder Fischstückchen, die nach dem Hauptfrittiervorgang im Restfett von anderen Gerichten ausgebacken wurden. Diese kleinen, ersten Tempura Brocken waren besonders knusprig und salzig.
Was sich in den Tempura verbirgt …
Klassischerweise meint Tempura vor allem frittierte Meeresfrüchte wie Shrimps oder Lachs. Viele Gemüsesorten wie Gurke, Avocado oder Süßkartoffeln profitieren ebenfalls von der knackigen Hülle, und Shiitakepilze verwandeln sich in unwiderstehliche Gaumenschmeichler. Naschkatzen kommen mit Tempura ebenfalls auf ihre Kosten, z. B. mit gebackenen Bananen. Übrigens: Tempura müssen heute nicht mehr rein vegetarisch sein. In Streifen geschnittenes Hähnchen- oder Rindfleisch schmeckt als Tempura gleich doppelt so gut. Alle Zutaten können nach dem Tempurieren (so nennt man den japanischen Frittier-Vorgang im Fachjargon) weiter zu normalen Sushi in Form einer warmen Makirolle verarbeitet werden oder einfach so gegessen werden. Tempurierte Gerichte werden dabei als Hauptspeise mit Reis oder Nudeln gereicht oder fungieren als Beilage zu Suppen oder Sushi. Wer Tempura originalgetreu essen möchte, probiert dazu am besten eine Tentsuyu-Soße. Diese wird aus Dashi (einem Fischsud), Mirin (einem süßlichen Reiswein) und Sojasoße hergestellt und mit Ingwer und Meerrettich verfeinert. Die Tempura werden dort einfach hineingetaucht und erhalten so den letzten Schliff.
Sündigen mit Tempura
Die japanische Küche ist bekannt für ihre leichte und fettarme Kost, die sich besonders für alle diejenigen eignet, die sich bewusst ernähren wollen. Tempura fallen leider nicht darunter, denn durch den Frittiervorgang werden die Speisen nun mal sehr fettig – allerdings auch besonders lecker. Wer Tempura als Hauptspeise verzehrt, sollte daher auf eine nicht allzu mächtige Beilage achten. Reis oder die aus Buchweizen hergestellten Soba-Nudeln sind hier die optimalen Begleiter und machen aus der Kalorienbombe eine verzeihliche Leckerei. Selbstverständlich schmeckt dazu auch ein leichter Salat. Aber Hand aufs Herz – bei solch einem Genuss ist es in Ordnung, mal nicht auf die Kalorien zu achten.
Probiere auch
Du kennst bereits Tempura und bist bereit für etwas Neues? Dann versuch es doch mal mit Sushi oder der indischen Art des Frittierens, die man Pakora nennt.