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Char Siu

Char Siu

Das kantonesische Gericht Char Siu​ verkörpert chinesische Barbecue-Tradition: Seit Jahrhunderten spießen Köche mariniertes Fleisch auf Gabeln und rösten es über Feuer. Heute findet das Grillen in modernen Öfen statt. Unverändert hingegen ist die traditionelle Gewürzmischung, die der Schweineschwarte ihren leuchtend roten Glanz verleiht.

Was ist Char Siu​?

Die kantonesische Küche ist eine der acht Küchentraditionen Chinas. Als einzige hat sie die Welt erobert. Wenn Ausländer von chinesischen Gerichten sprechen, meinen sie meist Rezepte aus Kanton. Experten führen das auf die große Zahl der Auswanderer von der südchinesischen Provinz Guangdong zurück, die einst Kanton hieß. Char Siu​ gehört zu den Gerichten, die chinesische Köche in der ganzen Welt berühmt gemacht haben.

Der Name wird Konzept – Aufgabeln und Rösten

Der Name Char Siu​ beschreibt das Konzept der Zubereitung. Char bedeutet sowohl Gabel als auch Aufgabeln. Siu kann mit Rösten oder Grillen übersetzt werden. Lange Stücke von ausgebeintem Schwein drehen sich auf Spießen langsam in einem Ofen oder über offenem Feuer. Die Schwarte wird knusprig und glänzt im Idealfall leuchtend rot.

Chinesische Form des Schweinebratens

Chinesische Rezepte gelten als leicht und figurfreundlich. Dass Ausnahmen die Regel bestätigen, beweist Char Siu​. Die chinesische Form des bayerischen Schweinebratens braucht einen gewissen Anteil von Fett unter der Schwarte, um seine Geschmackskomponenten zu entfalten. Dieses Gericht gehört zu der Kategorie Siu Mei, die alle gerösteten Fleischgerichte umfasst.

Die Marinade veredelt die Schwarte

Für Char Siu​ verwenden Köche verschiedene Teile vom Schwein. Schulter, Bauch oder Hüftstücke erhalten die Marinade für Char Siu​, bevor sie gegrillt werden. In vergangenen Jahrhunderten behandelten Köche viele verschiedene Tiere auf diese Weise. Honig und das berühmte Fünf-Gewürze-Pulver dominieren die Marinade mit ihren Aromen.

Rote Hefe liefert die leuchtende Farbe

Beim Fünf-Gewürze-Pulver handelt es sich um die klassische Gewürzmischung der kantonesischen Küche, die so weitverbreitet ist wie das Garam Masala bei indischen Currys. Es enthält neben Zimt und Nelken Szechuanpfeffer, Fenchel und Sternanis. Hongfuru verleiht der Marinade die leuchtend rote Farbe. Hongfuru ist mit roter Hefe fermentierter Tofu, der mit Reiswein, Sesamöl, Salz und Essig gewürzt wird.

Maltose für schönen Glanz

Hoisinsoße schenkt der Marinade warme Klänge von braunem Zucker und Erdnüssen. Reiswein und dunkle Sojasoße ergänzen das komplexe Rezept der Marinade. Manche Küchenchefs vertrauen auf rote Lebensmittelfarbe, um ihrem Char Siu​ die korrekte Tönung zu geben. Üblich ist ebenfalls, der Marinade Maltose beizumischen. Das garantiert eine glänzende Schwarte.

Beilage: Reis oder Nudeln

Char Siu​ enthält eine massive Menge von tierischem Fett. Deshalb servieren Restaurants dieses Gericht immer mit einer Beilage, die Stärke zum Verdauen liefert, zum Beispiel Nudeln oder Reis. Chinesische Hausfrauen bereiten Char Siu​ in der Regel nicht selbst zu. Sie kaufen das Fleisch in einem spezialisierten Restaurant. In der eigenen Küche verwenden sie Char Siu​ als Zutat für verschiedene Vorspeisen im Rahmen eines aufwendigen Festessens.

Grillplatten vom Geschäft um die Ecke

In Hongkong gibt es zahlreiche Garküchen, die sich auf geröstetes Fleisch, Siu Mei, aller Art spezialisiert haben. Kunden wählen hier – wie bei einem unserer Metzger – ihre Lieblingsstücke aus. Es ist üblich, Grillplatten mit verschiedenen Spezialitäten zusammenzustellen, zum Beispiel Char Siu​ mit gerösteter Gans oder Ente.

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Wer ein Fan von Char Siu ist, dem schmeckt bestimmt auch Schweinefleisch süß-sauer, Feuertopf oder Peking Ente.

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