Kipferl
Kipferl
- Was sind Kipferl?
- Das Wiener Kipferl – ein Kultgebäck
- Mürbe, Butter- und Briochekipferl – das Geheimnis ihrer Luftigkeit
- So genießen die Österreicher ihre Kipferl
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Küchenrichtung Österreichische Küche
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Basis Germteig
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Gerichtart Frühstück
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Für wen Liebhaber von Mehlspeisen
Was sind Kipferl?
Bei Kipferl handelt es sich um süßes Gebäck in gebogener Form. Es unterscheidet sich je nach dem verwendeten Teig in unterschiedliche Kipferlarten. Neben ungefüllten gibt es auch gefüllte Varianten wie die Nuss-, Mohn- und Schokoladenkipferl. Ebenfalls zu den Kipferln zählen Vanillekipferl, eine typische Weihnachtsbäckerei.
Das Wiener Kipferl – ein Kultgebäck
Die mürben oder Wiener Kipferl haben in Österreich seit Jahrhunderten Tradition. Einer Überlieferung zufolge wurden sie 1683 vom Bäckermeister Peter Wendler nach der zweiten erfolglosen Türkenbelagerung Wiens erfunden. Die Form des hellen Gebäcks mit der goldgelben Oberseite soll dem osmanischen Halbmond nachempfunden sein. Neben dieser Legende kursieren weitere Geschichten um die Entstehung des flaumigen Kipferls.
So tauchte das Kipferl nachweislich zu Beginn des 17. Jahrhunderts in einer Mödlinger Bäckerei auf. Hinweise auf heidnische Bräuche liefert der althochdeutsche Namensursprung „Kipfa“: Er bezeichnet die Hörner eines Ziegenbocks und lässt darauf schließen, dass die Mehlspeise einst als Opfergabe diente. Im Mittelalter wurde das sichelförmige Gebäck traditionell von Klöstern zur Osterzeit gebacken. Als der Babenberger Herzog Leopold der Glorreiche 1227 in Wien einzog, erhielt er „Chipfen“ als Geschenk.
Mürbe, Butter- und Briochekipferl – das Geheimnis ihrer Luftigkeit
Ob mürbes, Brioche- oder Butterkipferl: Jede Variante hat optisch und geschmacklich ihre Besonderheit. Was sie alle vereint, ist die Verwendung von Germ, der den jeweiligen Grundteigen ihre luftige Textur verleiht. Mürbe Kipferl bestehen aus Mehl, Milch, Zucker, Germ, Butter oder Margarine. Butter- oder Pariserkipferl werden, wie das französische Croissant, aus Plunderteig hergestellt. Dieser feine Germteig hat einen hohen Anteil an Butter, die durch das sogenannte Tourieren oder Ziehen in mehreren Arbeitsschritten eingearbeitet wird. Der Germteig für Briochekipferl hingegen zeichnet sich durch die Zugabe von Eiern aus; diese Kipferlart wird nach dem Backen mit Hagelzucker bestreut.
Tipp: Köstliche Kipferl-Varianten sind auch die Nuss- und Mohnkipferl aus Mürbteig mit ihren saftigen Nuss- und Mohnfüllungen. Das Schokoladenkipferl aus Plunderteig ist ebenfalls sehr beliebt.
So genießen die Österreicher ihre Kipferl
Kipferl gehören zum Frühstück und zur Jause, wo sie traditionell mit Butter und Marmelade gegessen werden. Eine pikante Variante stellt das Kipferl mit einem Belag aus Schinken und Käse dar, das im Ofen kurz überbacken wird.
Wer österreichische Kipferl liebt, der wird auch von den französischen Croissants aus Plunderteig begeistert sein. Aus Brandteig werden jeweils die spanischen Churros und das türkische Spritzgebäck Tulumba Tatlisi gefertigt: süße Köstlichkeiten, die in heißem Fett ausgebacken werden.